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Pierre Bayle (geb. 1647, gest. 1706) war von 1677 bis 1681 Professor der Philosophie an der Academie zu Sedan. Als diese im letztern Jahr aufgehoben wurde, erhielt er eine Lehrstelle der Philosophie an der neu errichteten hohen Schule zu Rotterdam. Hier gab er seit dem Jahre 1684 eine gelehrte Zeitschrift unter dem Titel: Nouvelles de la République des lettres, monatlich heraus, die wegen der gründlichen und geistvollen Anzeige und Beurtheilung der neuesten Schriften vielen Beifall fand. Durch Krankheit genöthigt, übergab Bayle im Jahre 1687 die Weiterführung seiner Zeitschrift an Basnage de Beauval, der sie unter dem Titel: Histoire des ouvrages des Savants, bis zum Jahre 1709 fortsetzte. In Folge von Angriffen und ungerechtfertigten Beschuldigungen von Seiten seiner Feinde, als sei er ein Gottesleugner, ein Feind aller Religion, ein im Solde Frankreichs stehender, gegen das Wohl der vereinigten Staaten gefährlicher Schriftsteller, wurde Bayle im Jahre 1693 seines Amtes entsetzt; er lebte fortan lediglich seinen gelehrten Arbeiten und verwandte seine Zeit auf die Herausgabe des großen Werkes, des Dictionnaire historique et critique.

Bekanntlich eröffnete Leibniz seine Angriffe gegen die Cartesianer mit der kurzen Abhandlung: Brevis demonstratio erroris memorabilis Cartesii et aliorum circa legem naturalem, secundum quam volunt a Deo eandem semper quantitatem motus conservari, qua