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– Demnach zeigen sich in Leibnizens Briefwechsel die ersten Keime seiner wissenschaftlichen Studien lange vorher, bevor sie ausgearbeitet zur allgemeinen Kenntniß kamen. Besonders ist dies in der philosophischen Correspondenz der Fall; von den beiden großen Problemen, der Scientia genenralis (allgemeine Charakteristik, Alphabet der menschlichen Gedanken, Erfindungskunst) und der Metaphysik, um die sich vorzugsweise seine philosophischen Arbeiten concentriren, sind namentlich die Grundlagen der letzteren, die er sein ganzes Leben hindurch festgehalten hat, bereits in den ersten Correspondenzen aus seiner Jugendzeit ausgesprochen. Ebenso beweist sein Briefwechsel, daß seit der Veröffentlichung seiner Hypothesis physica im Jahre 1671 auf die Begründung der Principien der Dynamik seine Aufmerksamkeit unausgesetzt gerichtet war, und wie innig die Dynamik mit seiner Metaphysik in Zusammenhang steht. So ergiebt sich aus den nach der Zeitfolge geordneten Correspondenzen, wie das, was die Leibnizische Philosophie genannt wird – die Aufstellung eines besonderen philosophischen Systems lag nicht in seiner Absicht – sich allmälig entwickelt hat. Sie bilden demnach zugleich die Einleitung undden Commentar zu der zweiten Abtheilung, welche die philosophischen Abhandlungen ebenfalls nach der Zeitfolge geordnet enthält.

Sämmtliche Briefe sind unverkürzt abgedruckt; es ist auch das beibehalten worden, was sich nicht unmittelbar auf die Philosophie bezieht. Vieles von dem hat seine berechtigte Stelle, namentlich das, was in das Gebiet der Naturwissenschaften gehört und die Erscheinungen der Körperwelt betrifft; denn davon suchte sich Leibniz zum Behuf der Grundlegung seiner Metaphysik unausgesetzt die eingehendsten Kenntnisse zu verschaffen. Aber auch das, was sich aus andere wissenschaftliche Gebiete bezieht, die mit seinen philosophischen Arbeiten in keinem Zusammenhang stehen, ist abgedruckt, indem dadurch in den Correspondenzen Actenstücke und Grundlagen für Darstellung der