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Als Leibniz in Diensten des Churfürsten von Mainz stand und die besondere Protection des Freiherrn von Boineburg genoß, machte er die Bekanntschaft des Habbeus von Lichtenstern, des schwedischen diplomatischen Agenten bei den rheinischen Fürsten. Durch ihn wurde er 1669 dem Herzog Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg als eine gewandte und in Staatsgeschäften brauchbare Persönlichkeit empfohlen. Daß Leibniz auf Grund dieser Empfehlung sich sofort an den Herzog gewandt, ist höchst wahrscheinlich; diese ersten Schreiben Leibnizens sind jedoch noch nicht aufgefunden, sie scheinen nicht mehr vorhanden zu sein.

Erst aus dem Jahre 1671 liegen die Schreiben Leibnizens an den Herzog Johann Friedrich vor. Sie sind höchst interessant, insofern wir daraus ein vollständiges Bild seiner gesammten wissenschaftlichen Thätigkeit in damaliger Zeit gewinnen. Insbesondere enthält das Schreiben III eine Uebersicht von dem, was Leibniz bisher erreicht hat und noch zu leisten gedenkt. Hierher gehört zweierlei, worauf er namentlich hinweist: das große Problem des Alphabets der menschlichen Gedanken (von ihm Scientia generalis genannt) und die Ideen, die er in seiner Hypothesis physica niedergelegt hat. Ueber letztere verbreitet sich Leibniz in diesem Schreiben, sowie in dem I, mit besonderer Ausführlichkeit, so daß wir über den Zusammenhang der Grundidee mit den daran geknüpften Schlüssen Aufklärung erhalten.

Der durch die Axendrehung der Erde in Circulation gesetzte, alle Körper durchdringende Aether, führt Leibniz aus, bringt die inneren