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Anmerkungen und Verbesserungen. Prolog. Der Gedankengang im Prologe ist folgender. Wem Gott Weisheit und die Kunst der Rede gegeben hat, der soll nicht schweigen und sich verbergen, sondern freudig sein Wissen kund thun ; denn etwas Gutes kommt erst dann zur Geltung, wenn es von möglichst vielen gehört und anerkannt wird. Die Alten pflegten, wie Prlscian bezeugt, ihren Schriften eine dunkle Form zu geben, damit die späteren Geschlechter dem Texte Glossen hinzufügen und das, was sie an Verstand mehr hatten, daran bethätigen könnten. Die Philosophen wussten und erfuhren an sich selbst, dass sie, je mehr Zeit verging, desto klüger wurden und desto leichter sich hüten konnten, das zu übertreten, was in den Schriften der Alten verzeichnet war. In der That, eifriges Studium ist der beste Weg, sich fern vom Laster zu halten und sich grossen Schmerz zu er- sparen. Diesen Weg möchte auch ich einschlagen, und deshalb habe ich daran gedacht, eine gute Geschichte aus dem Lateinischen ins Romanische zu übertragen. Es würde mir indessen kaum gelingen, auf diesem Felde, auf dem so viele andere arbeiten, Ehre zu gewinnen. Deshalb dachte ich au die bretonischen Lais : sie wurden einst von ihren Erfindern, die sie in die Welt hinaussandten, zur Erinnerung an die Abenteuer, die sie hörten, angefertigt. Mehrere davon habe ich erzählen hören und möchte sie nicht in Vergessenheit geraten lassen. Deshalb habe ich sie in Verse gebracht und manche Nacht darüber gewacht. Pr. 10. Die von Marie nicht richtig verstandene Stelle des Priscian ist der Anfang seiner Institutiones und lautet : Cum omnis eloquentiae Idoctrinam et omne studiorum genus sapieutiae luce praefulgens a Graecorum fontibus derivatum Latinos proprio sermone invenio celebrasse et in Omnibus piorum vestigla liberalibus consecutos artibus video, nee solum ea, quae bmendate ab illis sunt prolata, sed etiam quosdam errores eorum amore floctorum deceptos imitari, in quibus maxime vetustissima grammatica ars ■rguitur peccasse, cnius auctores, quanto sunt iimiores, tanto perspicaciores, jbt ingeniis floruisse et diligentia valuisse omnium iudicio confirmantur eruditissimorum etc. Pr. 19. Tobler schlägt ausser der in den Text gesetzten Lesart noch vor : ’cum plus i passereient tens’. Bibliotheo« Noxmannioa III. |5