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Eliduc. CLV zu erwähnen. Sie erzählt : Ein Schiff, anf welchem sich eine sehr reiche, aber böse und geizige Frau befindet, kommt, ob- wol der Wind gut ist, nicht von der Stelle. Der Schiffer er- kennt daraus, dass jemand an Bord sein müsse, der eine schwere Sünde begangen. Um zu erfahren, wer dies sei, wird geloost, und das Leos trifft die reiche Frau. Sie gelobt die Hälfte ihres Vermögens den Armen zu schenken, und alsbald setzt sich das Schiff in Bewegung. Als sie aber draussen auf der See sich vornimmt das Gelübde nicht zu halten, geht ’das Schiff unter.’) — Cäsarius von Heisterbach erzählt in seinem ’Dialogus Miraculorum’ (III, 21), dass, als einst Pilger nach dem heiligen Laude fuhren, Gott einen gewaltigen Sturm wegen der vielen, schweren Sünden eines der mitfahrenden entstehen Hess, dass der Sturm aber aufhörte, als der Sünder vor allen anderen Pilgern laut alle seine Sünden bekannt hatte. — [Weitere besonders slavische Varianten nebst dazu gehöriger Litteratur giebt Child III, 14 — 15.] Dass es auch im griechisch-römischen Altertum für gefährlich galt mit Gottlosen und Schuldbeladenen zusammen zu Schiffe zu sein, ersieht man aus Xenophon, Cyro- pädie VIII, 1, aus Euripides, Elektra V. 1355, [Babrius 117] und aus Horaz, Oden III, 2, 26. Xenophon sagt : ’0 de Kvqoq TTjV TQjv fied^’ icvTov tvöißeiav xal mvrcö dyadov hf6(iiC,£, Xoyi^ofievog aigjcsQ ol JtXelv alQOVfisvoi i^sra rdjv eiOs- ßwi fiäXXov TJ fiera rcöv 7JOEß7]X£Pai ri öoxovi’tcov. In der Elektra des Euripides sagen die Dioskuren : ovTCog aöixelv fi7jötlg xheXirco fitjö’ sjciÖQXcov ftara ov/ucXeitco. [Die 117. Fabel des Babrius beginnt : Nemg jiox^ avroTg avÖQdötv ßv&iöd^eiöijg, iöcDV rig eXsyev aöixa zovg &^eovg xQiveiv hvog yaQ doeßovg efißeßtjxorog JiXolcp,

jioXXovg ovv avxm [i ? ]Ö£V ahiovc &vr]öx£iv.]

’) In einem Märchen derselben dänischen Sammlung (S. 49) kommt vor, dass während eines Seesturras geloost worden sei, wer an ihm schuld sei, dass das Loos die auf dem Schiffe befindliche Königstochter getroffen — man erfährt aber nicht, weshalb sie die Schuld trägt — und dass sie zwei Goldringe von den Fingern gezogen und ins Meer geworfen habe, um es zu besänftigen. I