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CXLVI Anmerkungen zu gedenkt er des Versprechens, das er beim Abschiede seiner Gattin gegeben hat. (327—459) Die Jungfrau möchte ihn zu ihrem Geliebten und ihrem Gemahl machen. Auf den Rat des Kämmerlings schickt sie ihm, wenn auch mit "Widerstreben, ihren Fingerring und ihren Gürtel. Elidue legt beides an, giebt aber dem Ueberbringer seine eigenen Gefühle nicht kund. Guilliadun ist in Sorge und beschliesst auf die Nachricht, dass ihr Vater den fremden Ritter auf ein Jahr in seinen Dienst genommen hat, ihm- selber ihre Liebe zu eröffnen. Sie ahnt nichts von den Seelenkämpfen, die Elidue unterdess durch- gemacht hat. (460 — 549) In dem Streit zwischen Liebe und Pflicht glaubt er endlich einen Ausweg gefunden zu haben : er will seiner Gattin die Treue bewahren, glaubt aber zur selben Zeit Guilliadun in reiner Weise lieben und verehren zu können. Der König selbst fordert bei Gelegenheit seine Tochter auf, Eliducs Bekanntschaft und Freundschaft zu pflegen. Der Ritter dankt ihr für ihre Geschenke, und sie entdeckt ihm ihre Liebe. Elidue spricht ihr dafür seinen Dank aus, sagt ihr aber zugleich, dass er nach einem Jahre in seine Heimat zurückkehren muss. Die Königstochter will sich gedulden ; sie glaubt, dass bis dahin der Geliebte Mittel und Wege finden wird, um ihren Herzenswunsch zu erfüllen. Freude erfüllt auch Elidue ; oft sieht und spricht er die Geliebte. Den König aber, ihren Vater, befreit er von aller Sorge, indem er seinen Gegner gefangen nimmt und so dem Kriege ein Ende macht. (550 — 702) Unter- dess entbietet ihn sein Lehnsherr zu sich : er sei in grosse Not geraten, und bitter bereue er es den Neidern Eliducs geglaubt zu haben ; jetzt habe er sie verbannt ; er möge bei seiner Lehnspflicht kommen und ihn gegen seine Feinde, die das ganze Land eroberten, schützen. Elidue kämpft einen schweren Kampf. Zu seinem Unglück ist er in das Land gekommen, und nirgends sieht er Rettung ; doch was die Geliebte befiehlt, will er thun. Er bittet den König um Urlaub. Nur ungeri und erst als Elidue versprochen hat im Falle der Not zu ihi zurückzukehren, gewährt er ihm denselben und entlässt ihui mit reichen Geschenken. Voll Kummer und Leid hört Guilliadun| die Kunde. Nehmt mich mit, so klagt sie, oder es ist meiaj Tod. Doch so lange er noch im Dienste des Vaters ist, kanal Elidue sie nicht entführen ; wol aber verspricht er ihr zurück- ; ]