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CXXXVIII Anmerkungen zu Stellung : hingewiesen habe, hat später im 1. Kapitel seines russisch geschriebenen Buches ’Ilja Murometz und das Kiewsche Heldentum’, St. Petersburg 1869,’) die Mehrzahl der oben an- geführten Beispiele von Kämpfen zwischen Vater und Sohn auch beigebracht, und ausserdem — von slavischen Beispielen abgesehen — noch folgende : Hildebrand und Alphart, Des- rames und Rainouart in der ’Bataille d’ Aliscans’, Malseris und Ysore in der Trise de Pamp^lune’, Andronikos und sein Sohn in einem griechischen Volkslied (s. M. Btidinger, Mittelgrieehisches Volksepos, Leipzig 1866). 2) Ein anderer russischer Gelehrter, A. Kirpicnikov, hat in seinem Buch ’Versuch einer vergleichenden Theorie des westländischen und russischen Epos. Die Gedichte des longobardischen Cyklus’ (Moskau 1873, S. 170) zu Miller’s Beispielen noch nachgetragen, 1) dass im ’Gui de Bourgogne’ die Kinder Frankreichs unter der Anführung eines von ihnen gewählten Königs, des Gui, nach Spanien ziehen, wo ihre Väter seit langen Jahren weilen, und dass ihre Väter sich, ohne sie zu kennen, zum Kampfe gegen sie bereiten, 2) dass im ’Gaydon’ Gaydons Kampf gegen Karl ein Krieg der Söhne mit den Vätern ist, in dem die Söhne Sieger bleiben, 3) dass in ’Parise la duchesse’ der Vater seinen Sohn, ohne ihn zu kennen, belagert, aber ein eigentümliches Mitgefühl empfindet. ’Die ersten zwei Beispiele’ — bemerkt Kirpicnikov — ’sind inter- essant als kollektivisch, das letzte durch Verwandlung des Kampfes in eine Belagerung.’ 3) In Bezug auf das dritte Bei- spiel ist Kirpicnikov ungenau : der Vater — Raymond, Herzog von Saint-Gilles — belagert nicht seinen Sohn — Hugues —, sondern seinen Vasallen Clarembaut, in dessen Dienst aller- dings Hugues steht. Dagegen findet bei einem Ausfall der ) Einen Auszug aus diesem Kapitel, von dessen Inhalt ich zuerst durch ein Zitat A. Wesselofsky’s im Archiv für slavische Philologie III, 588 Kenntnis erhalten, hat Herr Dr. Wilhelm Wollner in Leipzig die Güte gehabt mir mitzuteilen. ^) Vgl. jetzt auch E. Legrand, Recneil de chansons populaires grecques, Paris 1874, S. 186, No. 87. ^) Obige Mitteilungen aus Kirpicnikov’s Buch verdanke ich der Güte des Herrn Professors Dr. R. Heinzel in Wien, an den ich mich gewendet hatte, veranlasst durch seine äusserst dankenswerte, eingehende Besprechung des Werkes im Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Litteratur IX, 241 flf.