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CII Anmerkungen za geschichte. 1) Melion, ein Kitter des Königs Artus, war seit drei Jahren mit einer Königstochter aus Irland verheiratet, als er eines Tages mit ihr und einem Knappen auf die Jagd ritt. Er bemerkte einen sehr grossen Hirsch und zeigte ihn seiner Frau, und diese erklärte, sie werde nicht wieder essen, wenn sie nicht von dem Hirsch bekomme. Sie fällt ohnmächtig vom Zelter, er hebt sie wieder auf und tröstet die Weinende und sagt zu ihr (V. 157 ff.) : ’J’ai en ma main.j. tel anel, Ves le ci en mon doit manel, .Ij. pieres a ens el caston, Onques si faitcs ne vit on ; L’une est hlance, l’autre vermeille ; O’ir en poes grant merveille. De la blance me touceres Et sor mon chief le meteres, Quant jo serai despoillies nus : Leus devenrai grans et corsus ; Por vostre amor le cerf prendrai Et del lart vos aporterai. Por Deu vos pri, ci m’atendes Et ma despoille me gardes. Je vos lais ma vie et ma mort : II n’y avroit nul reconfort, Se de Vautre toucies n’estoie ; Jamals nul jor hom ne seroie.’ Hierauf entkleidet er sich, lässt sich von seiner Frau mit dem Ring berühren und wird zu einem Wolf. Wie er aber nun als Wolf dem Hirsch nachjagte, sagte seine Frau zu dem Knappen : ’Nun wollen wir ihn jagen lassen ! ’ und begab sich mit ihm nach Duveline (Dublin) zu ihrem Vater, dem König von Irland. Als der verwandelte Melion von der Hirschjagd mit einem Stück Fleisch zurückkam und seine Frau nicht fand, vermutete er, was geschehen war, schlich sich des Nachts in ein Schiff, welches nach Irland fahren wollte, und versteckte ) Der Lai de Melion ist zuerst 1832 von L. I. N. Monmerque und Fr. Michel zugleich mit Renaut’s Lai d’Ignaures und dem Lai du Trot und dann wieder 1882 von W. Horak in der Zeitschrift fiir romanische Philo- logie VI, 94 ff., herausgegeben worden.