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XCVIII Anmerkungen zu deux enfants.’ Diese Stelle ist den von Ploss gesammelten nachzutragen. [In den Mabinogion I, 51, stellen die Vasallen Pwyll, dem Fürsten von Dyvet, vor, er solle seine Frau, die ihm keinen Erben gebe, Verstössen und dafür eine andere nehmen.] Bisclavret. [Inhalt : (1 — 14) Oft wurden in alten Zeiten Menschen zu Werwölfen. Werwolf heisst aber auf bretonisch Bisclavret. (15 — 96) In der Bretagne wohnte einst ein wackerer Ritter, geschätzt von seinem König, geachtet bei seinen Nachbarn, geliebt von seinem Weibe. Nur eins beunruhigt die letztere : drei Tage in der Woche verliert sie ihren Gemahl, und weder sie noch sonst jemand weiss, was aus ihm wird. Sie dringt so lange in ihn, bis er ihr gesteht, dass er in jener Zeit im Walde als Bisclavret lebe. Weiter bestürmt die Frau den Gatten ihr zu sagen, ob er nackt oder bekleidet zum Bisclavret würde und, wenn nackt, wohin er seine Kleider lege. Lange sträubt sich der Mann diese Fragen zu beantworten ; muss er doch immer Bisclavret bleiben, sobald er seine Kleider verloren hat. Endlich aber glaubt er den Versicherungen seiner Gattin und gesteht ihr, dass er seine Kleider unter einem Busch bei einem hohlen Stein in der Nähe einer Kapelle verberge. (97 — 134) Schrecken erfasst die Dame ; sie glaubt nicht mehr mit ihrem Gatten zusammen leben zu können. Sie verspricht einem Ritter, dessen Liebe sie früher zurückgewiesen hat, ihre Gunst, wenn er die Kleider nehme und sie so von Bisclavret befreie. So wird denn der Ritter verraten und kann nicht wieder zur Menschengestalt zurückkehren ; die Dame aber heiratet ihn, der ihr geholfen hat. (135 — 184) Ein Jahr bleibt Bisclavret im Walde. Auf einer Jagd wird ihm von den Hunden arg zugesetzt, und er flüchtet zum König, dem er Bein und Fuss küsst. Erstaunt, dass der Wolf nach Menschenart ihn um Gnade bittet, gewährt ihm der König seinen Schutz. Der Wolf wird sein treuer Begleiter, und er selbst und alle seine Ritter gewinnen ihn lieb. (185 — 218) Zu einem Feste kommt auch der Ritter, der die Frau des Bisclavret geheiratet hat, an den Hof des Königs. Sobald der sonst so zahme Bisclavret