XCII Anmerknngen zu Nach diesem Hess König Tarsiano von Bravisse alle Mütter von Zwillingen verbrennen. Als nun seine Gemahlin Zwillinge geboren hatte, wobei niemand ausser ihrer Hebamme gegen- wärtig gewesen war, trug die treue Hebamme das eine Knäbchen heimlich ans Meer, um es hineinzuwerfen, traf aber dort fremde Kaufleute, denen sie das Kleine gab. Von dem weiteren Ver- lauf des Gedichtes interessiert uns hier nur, dass es schliesslich an den Tag kommt, dass Gibello, der von den Kaufleuten mit- genommene Zwilling, nachdem er ein tapferer Kitter geworden, der Zwillingssohn der Königin von Bravisse ist, und dass der König seine Gemahlin deshalb verbrennen lassen will, dass aber Gibello ihn davon abbringt, indem er ihm folgende Vor- stellung macht : Come non fu’mpossihile al Signore Di fare Adamo primo uom che fornibe^ Cosi no’gli e’mpossibüe di fare Duo ßgliuo’ in un’ ora ingenerare. Ferner gehören hierher aus bekannten mittelalterlichen Dichtungen die Geschichten der Königin Beatrix, der Gemahlin des Oriaute, und der Königin Drugiolina oder Drusolina oder Dusolina (Duxolina), der Gemahlin des Fioravante, von denen erstere mit Siebenlingen, letztere mit Zwillingen niederkommt, nachdem sie vorher sich gegen die Möglichkeit der ehelichen Zeugung von Zwillingen ausgesprochen haben, worüber im folgenden das nähere. In dem von dem Baron De Reiffenberg herausgegebenen Gedicht ’Le Chevalier au Cygne et Godefroid de Bouillon’ sieht eines Tages Beatrix, die Gemahlin des Königs Oriant von Lillefort, vom Fenster aus, wie eine Frau zwei Kinder in die Kirche zur Taufe trägt. Dann heisst es weiter (V. 208 fif.) : Quant la royne vit la femme qui en present Fortoit les ij enfans au saint haptisement, Lors appiella le roy et ly dist douchement : ’Sire dist la royne, ’par le mien sierrement, De gou que je voy lä je m’esmaie forment ! ’ — ’De coy ? ’ ce dist ly roys, ^ne le celes noient’ — ’De ces ij enfans-lä dist la dame briefmcnt, ’Que je ne cuide pas par mon ensient
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