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LXXVI EINLEITUNG.

nicht der Esel. Die Schwalbe (17) beruft ihren Stamm, berät sich mit ihm und macht mit dem Menschen Frieden. Der Hund (20) hellt wirklich^ um den Dieb zu vertreiben. Der Löwe (29) überträgt dem Wolfe die Herrschaft, und die Fabel wird somit vom Wolfe erzählt. Der P^sel (35) heyrüsst zuerst den Löwen, worauf dieser sich wundert und der Esel den Vorschlag macht. Der Bock (40) fordert die Krähe auf, auf den Hund zu fliegen.

Nach dem Titel, den R trägt {traslatato di grammatica in Vulgare) könnte man unter Berücksichtigung der angeführten Stellen zu der Meinung kommen, die Italiener hätten aus dem lateinischen LBG tibersetzt. Dem kann aber nicht so sein; denn in einer Anzahl von Punkten stimmen beide mit Maries Fassung überein, während LBG sich an die Romulustradition anschliesst. In F. 1 findet der Hahn una pietra presiosa, bei Marie une gemme, sonst margarita. In F. 3 wird die Maus gerettet, und nur der Frosch vom Adler verschlungen. In F. 8 fordert die eine Hündin die andere nur zweimal, nicht dreimal, auf, ihre Hütte zu verlassen. In F. 24 werden die flinken Beine {tyhiae graciles) nicht erwähnt. Der Liebhaber der Witwe von Ephesus (25) nimmt selbst den Räuber vom Galgen, während er bei allen Lateinern nur zulässt, dass er gestohlen wird. Nur bei Marie und den Italienern warnt der Löwe (29) vor dem Fuchse als Ratgeber des Wolfes. In F. 16 endlich giebt die Maus dem Löwen erst den Ratschlag, die Grube auszufüllen und nagt dann selbst, um ihn zu befreien, das Netz durch, während in LBG nur der erste Ratschlag erteilt wird, in der Romulustradition und anschliessend an sie in P nur das Netz durchnagt wird, und nur bei Nil, Marie und in R sich der Rat und die thatkräftige Hilfe findet.

Auch im weiteren Verlauf, in den Fabeln, die nur bei Marie und in LBG vorhanden sind, halten sich die italienischen Texte an Maries Fassung. So sind F. 48 und 52 nicht in der verkürzten Gestalt, die LBG hat, gegeben, sondern folgen Zug für Zug dem Texte der Marie. Die ausführliche Einleitung, die in der in P fehlenden Fabel 48 vorausgeht, fehlt, wie bei Marie, so in R. In F. 53 fragt nur bei Marie und in R der Bauer den Eremiten, warum Adam den Apfel gegessen habe.