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IV. UEBERSETZUNGEN UND BEARBEITUNGEN. T.XI

denkbar, dass er aus einer anderen Quelle schöpfte und jene Verse etwa aus dem Gedächtnis hinzufügte. Eine genauere Prüfung belehrt uns indessen bald eines anderen. Die Pariser Sammlung fliesst aus zwei Quellen; die eine bot dem Verfasser die Fabeln 1 — i, 6, 7 und 38, die übrigen 26 stammen in der That aus Marie. Ein Teil dieser 20 Fabeln (20—27,31,32) gehen für uns in letzter Linie überhaupt auf Marie zurück, und es dürfte von vornherein schwer zu sagen sein, woher der Verfasser diese neun Fabeln anders haben konnte als eben aus Marie. Denn dass an LBG als Quelle nicht zu denken ist, lässt sich leicht zeigen. In Ex. 8 hat LBG aus dem bus seiner agn. Vorlage einen an’es gemacht, während die Pariser Sammlung wie die ganze Komulusüberlieferung und Marie hos (hues) hat; in Ex. 21 heisst es vom sahno in der Pariser Hs. qui carius emitur, was genau dem Verse der Marie e sil puet Tum vendre plus chier entspricht, während LBG einen andern Gedanken zum Ausdruck bringt {qui nullaparte vilior est praeter quod ieiunare deberem); in Ex. 22 ist nur in unserer Sammlung und in Marie davon die Kede, dass der betende Bauer sein Pferd an die Thtir der Kirche bindet; in Ex. 25 fragt der Fuchs den geschundenen Wolf, wer seine ’ cirothecas’ {Marie guanz) zerfetzt hätte, während in LBG die Stelle ganz anders geformt ist; in Ex. 15 ist bei den sich gegen den Magen empörenden Gliedern wie bei Marie neben pedes und nianus auch das ca2)ut angeführt, während in LBG sich die Glieder gegen venter und caput erheben. Wenn schon diese Stellen es nahe legen, dass die Pariser Sammlung direkt von Marie abhängig ist, so wird diese Vermutung zur Gewissheit, wenn wir sehen, dass der Verfasser trotz der Kürze, der er sich befleissigte, einzelne Fehler mit hinübernahm und dass er anderseits eine Reihe von Stellen wörtlich übersetzte. Zu den Fehlern rechne ich zuerst, dass er bei Ex. 13 und 14 die Moral ausliess, — weil er bei Marie keine vorfand; denn das Sic accidit multis kann doch nicht als Moral gelten. In Ex. 30, wo der Wolf das Lesen lernt, buchstabiert ihm der Priester A E vor. Das E ist wohl nur so zu erklären, dass in der Hs., die dem Uebersetzer vorlag , statt des h ein e (= und) stand (so die Hs. S). Von den Stellen, die Maries Verse noch durchscheinen lassen, erwähne ich Ex. 18 Sic est de curia magnatum »= de curt de rei est ensement; Ex. 24 Sic est de illo quem conscientia