Page:Die Fabeln der Marie de France, hrsg. Warnke, 1898.djvu/73

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rV. ÜEBER8ETZÜNGEN UND BEARBEITUNGEN. I.V V. 4 Sis esguarda tut envirun;

plus vil se tint quo nul oisel.

Der Znsamroenhang zwischen V. 4 und 5 erfordert, dass wir zu lesen haben

V. 4 Si s’esguarda tut envirun.

Der Verfasser von LBG fasste aber Sis als Si les auf und übersetzte:

Versans igitur eas et circumspidens honestum putat s-i 

eis circumdatus incedere posset.

Die Mutmassung, dass unser Lateiner eine Hs. der Gruppe a, und noch specieller eine Hs., die AD nahe stand, benutzt hat, ftthrt uns noch weiter. In a fehlen, wie wir oben gesehen haben, manche Stellen, die in den kritischen Text Aufnahme erheischen. Ist es nun nicht in hohem Grade auffallend, dass mehrere dieser Stellen auch in LBG nicht vorhanden sind? In der Fabel vom Igel und Wolf (M 71, LBG 62) schliessen beide Tiere einen Vertrag: der Igel verspricht dem Wolfe gegen die Hunde beizustehen, woflir der Wolf dem Igel auch seinerseits Hilfe im Falle der Not zusagt. Der letzte Gedanke, über dessen Notwendigkeit kein Zweifel bestehen kann, fehlt nun in ADM und in — LBG. In F. 99, 4 haben ßy vier Verse mehr, die in a und LBG nicht vorhanden sind. Sind nun die Verse echt? Notwendig für den Zusammenhang sind sie zunächst nicht; die Fassung von a und LBG gentigt zum Verständnis der Stelle. Und doch möchte ich die Verse nicht missen. Zunächst beginnen V. 3 und 7 mit Ä deu pria und in V. 4 und 8 stehen Verbalformen auf -ast, so dass es leicht möglich scheint, dass das Auge des Schreibers von V. 5 auf V. 9 hinüberirrte. Sodann haben die Verse nichts, was mit Maries Sprache nicht übereinstimmte, während sonst Zuthaten sich oft auf den ersten Blick als solche verraten. Ferner hätte der Verfasser der gemeinsamen Vorlage von ß und /, wenn er auf den fernliegenden Gedanken, den die Verse ausdrücken, überhaupt gekommen wäre, sich nur an dieser Stelle ein Einschiebsel in den Text erlaubt, was doch bei so günstiger Gelegenheit, wie sie die Fabeln boten, keineswegs wahrscheinlich ist. Endlich scheint es auch, dass die Verse den Sinn vervollständigen: der reiche Reisende bittet Gott bei der Hinfahrt, bei der Herfahrt (5 — 8), beim Sturm, kurz bei jeder Gelegenheit. Deshalb nehme ich an,