Page:Die Fabeln der Marie de France, hrsg. Warnke, 1898.djvu/72

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LIV EINLEITUNG.

der That oino Maus einen Maulesel heiraten lässt; sagt doch auch der Mulus seihst, als er an die Maus verwiesen wird: "^Füia ipsius neptis mea est Ich glaube ino Gegenteil, dass mit mulus irgend eine Mausart bezeichnet werden sollte. Das Wort ymd’us ist nun freilich in dem Sinn von Maus nicht zu belegen, wenn man nicht anders djfivon G. Paris in der Besprechung von Mails Aufsatz (Rom. 1886, p. G29) angezogene Stelle aus den Reichenauer Glossen {talpe midi qui terram fodunt) als Beleg gelten lassen will. Wie dem indess auch sein mag, das Stammwort zu frz. midet, nfr. midot ist jedenfalls ein lat. muUis, und dies Stammwort hat meiner Meinung nach unser Anonymus, wenn auch wegen des entstehenden Doppelsinns in recht wenig geschickter Weise, hier in Anwendung gebracht. Hat man sich einmal mit dem Gedanken befreundet, dass der Lateiner Marie benutzte, so kann man in midus recht wohl auch eine Latinisierung des englischen mole (Maulwurf) erblicken, an das ihn das französische midet erinnerte. Mehr Gewicht haben folgende von Mall beigebrachte Stellen. In derselben Fabel wird die Maus vom Wind an den Turm gewiesen. Zwei Hss. AD lesen offenbar unrichtig mur st. tur, und ebenso handelt es sich in LBG um einen Mtirus. ^) Weiter in derselben Fabel sagt die Mauer: miis qtd interiora mea rimatur assidue, qtd ubi fortisshnus sum, me perfodit et in summitate mea thalamos suos eollocat, ipse et quam me judtco fortiorem^) Der offenbare Unsinn, dass die Maus oben auf der Mauer ihre Gemächer haben soll, wird nur durch die Annahme erklärlich, dass der Verfasser nach einer Hs. arbeitete, die desus oder desor (so C) hatte. Eigentümlich ist auch das Zusammentreffen in der Fabel vom geschundenen Wolf (86) , wo AD senz cliapel st. senz sa pel lesen und LBG ebenfalls vom Hute spricht, wenn er sagt: Magni regis consdiarius quam Jioneste in pileo castorino et in calceis lutrinis incedit. Ein anderes Versehen liegt meiner Meinung nach 67, 4 vor. Der Rabe hat Pfauenfedern gefunden. Dann heisst es ) Der Mums findet sich wieder im Beruer Komnlus (Hervieux, 1. Aufl., II, p. 753); doch ist dieser Text wohl auch von Marie abhängig. ) Hat auch der Fortsetzer des Odo (Hervieux, 1. Aufl., II, p. 685) eine ähnliche Hs. benutzt? Bei ihm sagt das Castellum: Super capud meum stercora sua dimittit.