Page:Die Fabeln der Marie de France, hrsg. Warnke, 1898.djvu/67

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IV. UEBERSETZÜNGEN UND BEARBEITUNGEN. XhlX gleicher Zeit vier Fabeln des gewöhnlichen Romulus benutzende Rom. Hob. {derive partiel)^ die Sammlung LBG {deHvc complet) und endlich die englische Vorlage der Marie hervorgegangen wäre. Es ist sehr zu bedauern, dass Hervieux von dem bald nach der ersten Auflage seines Buches erschienenen Aufsatz Mairs (Zur Geschichte der mittelalterlichim Fabellitteratur, ZFRP IX, p. 161 ff.) nicht Kenntnis erhalten hat; vielleicht hätte er dann erkannt, dass seine Annahmen keineswegs so gesichert sind, wie er jetzt selbst zu glauben scheint. In dem genannten Aufsatz nämlich weist Mall nach, dass der Rom. Rob. aus zwei Teilen besteht, deren erster (F. 1 — 4) in der That weiter nichts ist, als die Bearbeitung einiger Fabeln des gewöhnlichen Romulus, deren zweiter aber eine Uebersetzung der entsprechenden Fabeln der Marie darstellt. Er stützt diese seine Ansicht auf folgende Punkte. In der 93. Fabel unserer Dichterin (Ziege bittet Wolf um Gnade) ist der Träger der Handlung ein Ziegenbock {buc, hus), in einigen Hss. aber ein Ochse (bucs). Dass das erste richtig ist, geht aus dem Reime hus : nus, sowie aus dem Umstände hervor, dass in der Fabel von der Wolle des betreffenden Tieres die Rede ist; die Lesart Intes entstand durch Unaufmerksamkeit der Abschreiber aus hus oder agn. htics. Im Rom. Rob. ist der Held der Fabel nun ein hos. Da aber bei dem sonstigen Verhalten der Sammlung an eine eigenmächtige Veränderung nicht zu denken ist, eine solche auch schon deshalb wenig verständlich wäre, weil der Ochse als stärkeres Tier sich dem Wolfe nicht auf Gnade und Ungnade ergeben würde, so bleibt nichts anderes übrig, als anzunehmen, dass der Verfasser des Rom. Rob. das hus seiner Vorlage nicht erkannte oder aber nach einer Hs. tibersetzte, die den Fehler schon enthielt. Ferner finden sich viele Stellen, die in Marie und im Rom. Rob. wörtlich übereinstimmen, was bei der Hypothese Hervieux’s jedenfalls schwerer zu erklären wäre. Es sind aber auch noch direkte Spuren der französischen Vorlage vorhanden, indem der Verfasser zweimal mit Tiernamen nichts anzufangen wusste und das französische Wort einfach mit lateinischer Endung in seinen Text aufnahm; so wurde aus frz. mesanye (F. 46) das lat. mesanga und aus moe (F. 80) lat. moeta. Da nun endlich die lat. Sammlung wegen des Gebrauchs der Eigennamen Ysengrinus und Reinardus jünger Bibliotbeca Normannica VI. A