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LXXXVITT EINLEITUNG.

enthalten, in diesem Punkte übereinstimmen. So treten denn auch in der langen Reihe der Stellen, an denen die Mehrzahl der Hss. Akk. st. Nom. bietet, regelmässig einige Hss. beiseite und zeigen die korrekten Formen. So vorzüglich H, oft auch die Gruppe, die durch SRV vertreten wird, vereinzelt TQPOFK. Haben wir in den Lesarten dieser Hss. etwa die Fassung des Originals zu erblicken? Um über diese Frage Klarheit zu gewinnen, müssen wir das Verhalten der Hss. im einzelnen betrachten.

Der Schreiber der Hs. H (13. Jh.) hat sich bemüht, korrekt zu schreiben. Zu dieser Korrektheit gehört vor allem die Richtigstellung der Flexion des Substantivs und des Adjektivs. Aber so sorgfältig auch ein Schreiber zu Werke geht, einmal giebt er sich doch eine Blosse. An zwei Stellen nämlich (15, 50; 37, 53) zeigt H in Einklang mit den meisten andern Hss. den Akk. an Stelle des Nom.; ja, einmal 53, 10 hat H allein die jüngere Form. Wenn nun so der Schreiber von H aus Unachtsamkeit oder Verlegenheit — er verstand wohl 37, 53 nicht — mehrmals den Akk. für den Nom. stehen Hess, so werden wir schon dadurch bei der Beurteilung der andern Stellen zur Vorsicht gemahnt. Offenbar ist denn auch die Verbesserung dem Bearbeiter in mehreren Versen nicht gelungen. An zwei Stellen zeigt der Reim, dass seine Sprache nicht die Mundart unserer Dichterin war, 65, 57 dis (dictos)

pis (peius) st. di^ : honi^, und 78, 10 Votroi : ambedoi st. lous
amhedous. An mehreren andern Stellen ist entweder der

Sinn oder die Fassung von H zu beanstanden und unmöglich zu bevorzugen. Unser Vertrauen zu H wird endlich weiter durch den Umstand geschwächt, dass die Hs. öfter (55, 10 und 78, 40) ganz allein gegen die Gesamtttberlieferung steht, und an andern Stellen, wo auch andere Hss. wie SRV den Nom. statt des Akk. setzen, von diesen abweichend ihre eigenen Wege geht; so 27,25; 72,79; 74,47; 76,14; 82,6; 83,7. So bleiben noch drei Stellen übrig, an denen H durch andere Hss. gestützt wird: 24, 16 geht die Gruppe / ( — L) zusammen, 43, 24 HTQ, 61, 34 HSRV. Ueberall handelt es sich hier um das Zusammengehen von H mit einzelnen Hss. der Gruppe ß und besonders der Grupjpe /, und nirgends kann es uns bei der Einmütigkeit, die an den erwähnten Stellen zwischen a und ß