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Dies läßt vermuthen, daß der Umgang und die persönliche Einwirkung Huet’s auf Leibniz während seines Pariser Aufenthalts einen nachhaltigen Einfluß ausgeübt haben – ein Umstand, der in Betreff der geistigen Entwickelung Leibnizens noch wenig in Betracht gezogen ist. Fast auf allen Gebieten des Wissens bewandert und mit voller Hingebung der Wissenschaft lebend, zeigte Huet feine Sitte, Weltkenntniß, geistreiche Unterhaltung und einen stets anregenden Witz. Vielleicht ist auch Leibnizens Opposition gegen Cartesius und seine Schule, welche bereits während seines Aufenthalts in Paris auf dem Gebiet der Mathematik entstand und ihn zu seinen ewig denkwürdigen Entdeckungen führte und die er später auf die Philosophie ausdehnte, auf Huet's Anregungen zurückzuführen.



Die Briefe zwischen Leibniz und Huet sind nach Abschriften aus der Bibliothek zu Hannover zuerst gedruckt in Anecdota Historico-Ecclesiastica novantiqua, oder Sammlung ungedruckter gelehrter Merkwürdigkeiten u. s. w. von Johann Dietrich Winklern, 4. Stück, Braunschweig 1755. In dem folgenden Abdruck sind sie mit den Originalen von neuem verglichen worden.