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Gulgeniar. LXXIX Melior selbst das Zanbcrschiff ftusgofu’hickt hat, um den PartoQopeuB zu ihr zu bringeu, während die Dame in unnerem Lai weder von Guigemar noch von dorn Schiffe etwas weiss.’) — [Ein Zauberbo<tt findet sich in der französisciien Litteratur noch in Fh)riant et Florette und in der Vengeance de Raguidel. In dorn altirischen Abenteuer, von dem Tl. Zinnner, Keltisciie Beitrüge ZDA XXXIII 2ül, berichtet, wird der Held Condla von der Sidfrau, die niemand ausser ihm sehen kann, auf einem gläsernen Kahn in das Land entrückt, das den Sinn eines jeden erfreut, der es durchwandert. Auch Maxen wird in den Mab. I 158 im Traum auf einem Zauberschiffe nach einer Insel zu einer schönen Jungfrau getragen. Golther, Tristan und Isolde, S. 21, erinnert daran, dass auch der sieche Tristan nach der alten Tradition eine Fahrt ohne alle nähere Kenntnis und ohne bestimmtes Ziel unternimmt und dass nach einigen Sagen der tödlich verwundete Arthur zu Schiff nach ’) Schon Dunlop, Geschichte der Prosadichtungcn, Übertragen etc. von F. Liebrecht, S. 174, hat bei Besprechung des Romans von Partenopex in betreff des bezauberten Schiffes neben anderen auch auf das ’in dem schönen Fabliau Gugemar’ verwiesen. Wunderlicher Weise hat dies E. Kölbing in seiner Abhandhuig ’über die verschiedenen Gestaltungen der Partonopeus-Sage’ übersehen und führt deshalb den Lai de Gugemar ausdrücklich als ’eine dort [d.h. bei Dunlop a.a.O.] nicht zitierte Er- zählung’ an (Germanische Studien. Supplement zur Germania. Ilgg. von K. Bartsch. II, 109). An derselben Stelle fragt Külbing in einer An- merkung : ’Woher hat Wilhelm Jensen in seinem ’Eddystone’, Berlin 1872, S. 120 ff., den Anfang des Märchens der Kitty Meadow entlehnt, der sehr direkt an unsere Partonopeus-Sage und die eben erwähnte Erzählung [den Lai de Gugemar] erinnert ? ’ Auch ich kann Jensens Quelle nicht nach- weisen, ich möchte aber bemerken, dass mich der Anfang des Märchens nicht ’sehr direkt’ an unsern Lai erinnert. Lord Gilbert von Lonnlyhall verfolgt einen weissen Hirsch, sie konimen an das Meer, der Hirsch springt hinein und schwimmt in das Meer hinaus, Gilbert sieht einen leeren Nachen am Ufer liegen und rudert in demselben dem Hirsch nach. Wie er ihm nahe gekommen ist und nach ihm mit Pfeilen schiesst, erheben sich Wellen und stürzen den Nachen um, aber ein schönes Mädchen erscheint und rettet ihn ans Land. Es ist eine Meeresjungfrau, die ihm auf sein Schloss folgt, u. s. w., u. s. w. — An unsern Lai werde ich nur dadurch erinnert, dass Lord Gilbert einen weissen Hirsch verfolgt wie Guigemar eine weisse Hindin. Aber in noch manchen Dichtungen, Sagen und Märchen knüpft sich an die Verfolgung eines meist weissen Hirsches oder Rehes die weitere Geschichte. Vgl. z.B. den Lai de Graeient (s. unten ’Lanval’).