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CLIV Anmerkungen zu Brown Robyn bekennt freiwillig, dass er mit seiner Mutter zwei Kinder und mit seiner Schwester fünf gezeugt habe, und bittet, ihn an ein Brett zu binden und ins Meer zu werfen. Als er ein paar Stunden geschwommen, erscheint die heilige Jungfrau und nimmt ihn seiner schönen Beichte wegen mit in den Himmel. — Dieser schottischen Ballade steht ziemlieh nahe die in Dänemark, Norwegen und Schweden vorkommende Ballade von der Seefahrt des jungen Herrn Peter. Der Mehr- zahl der verschiedenen Texte der Ballade i) entspricht folgende Inhaltsangabe. Herr Peter lässt sich ein schönes Schiff bauen und unternimmt damit eine Seefahrt, obwol ihm seine Pflege- mutter auf seine Frage, welches Todes er sterben werde, ge- antwortet hatte, er werde weder auf dem Krankenbett, noch im Kriege sterben, er solle sich aber vor den blauen Wogen in Acht nehmen. Als das Schiff eine Zeit lang gesegelt ist, steht es still. 2) Es wird gewürfelt, um den grossen Sünder, der auf dem Schiffe sein muss, zu entdecken, und Peter wird vom Loos getroffen. Er bekennt seine Sünden (Kirchen und Klöster beraubt und verbrannt, Jungfrauen geschändet, Raub und Mord) und wird dann ins Meer geworfen, worauf das Schiff sich wieder in Gang setzt. 3) — Ferner ist eine dänische Sage bei Jens Kamp, Danske Folkeminder, Odense 1877, S. 270, No. 29, Ich kenne folgende Texte : E. T. Kristensen, Jydske Folkeminder, 1. Sämling [Jydske Folkeviser og Toner], Kjöbenhavn 1871, No. 6 und 1 19, M. B. Landstad, Norske Folkeviser, Christiania 1853, No. 82, E. G. Geijer och A. A. Afzelius, Svenska Folkvisor, II, Stockholm 1816, No. 36, = ny upplaga, ntgifven af R. Bergström och L. Höijer, Stockholm 1880, No. 30, I, II, [ins Deutsche übersetzt von G. Mohnike, Volkslieder der Schweden, I, Berlin 1830, No. 10 und 11, und von R. Warrens, Schwedische Volks- lieder der Vorzeit, Leipzig 1857, No. XXXIX, 1, 2], A. I. Arwidsson, Svenska Fornsänger, II, Stockholm 1837, No. 67, Eva Wigström, Folkdiktning, samlad t)ch upptecknad i Skäne, Köbenhavn 1880, S. 43, No. 21. — Die Ballade ’Jon Rimaards0ns Skriftemaal [J. R.’s Beichte]’ bei Abrahamson, Nyerup og Rahbek, Udvalgte Danske Viser, II, Kjobenhavn 1812, No. XCII, ist eine Erweiterung und Ausschmückung der Ballade vom jungen Herrn Peter. [Vgl. dazu Child, 1. c] ) In dem einen Lied bei Geijer und Afzelius heisst es, die Masten seien entzwei gebrochen, in dem andern, die Wogen hätten angefangen zu schlagen {böljan hör jade att slä). ) Dies würd ausdrücklich erwähnt in den Liedern bei Kristensen, Arwidsson und Frau Wigström.