Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/168

Cette page n’est pas destinée à être corrigée.

CL Anmerkungen zu lieben, gekoüpft ist (vgl. Grimm, Anm. zu Schneewittchen) ; 2) das Motiv von der verschlossenen Kammer, das aus Ritter Blaubart besonders bekannt ist und das bei Basile, Pent. V. 5, auch mit Schneewittchen verbunden erscheint ; 3) das Thema ’Eliduc’ in einer Gestalt, die dem Schluss des Lais der Marie ähnlich ist : die erste Frau weckt die zweite aus dem todähnlichen Schlafe auf ; sie verkündet ihrem Mann das Glück, das ihm widerfahren ist ; sie will sieh von ihrem Mann trennen. — Der Schluss des schottischen Märchens, dass nämlich der Gatte mit beiden Frauen zusammen lebt (= Graf von Gleichen), ist offenbar ursprünglicher als der Schluss des Eliduc (= Gilles de Trasigny) ; dagegen scheint die Motivierung, wie ein Mann zu zwei Frauen kommt, in Eliduc ursprünglicher zu sein als in irgend einer anderen Version. Diese Motivierung musste natürlich ganz wegfallen, sobald das Thema ’Eliduc’ mit dem Thema ’Schneewittchen’ kombiniert wurde. — Wie dem indess auch sein mag, fest steht, dass noch heute auf keltischem Boden eine Sage umläuft, die mit Eliduc eng verwandt ist.] [Mit unserem Lai hat der um 1167 verfasste Roman Walters von Arras Ille und Galeron in seinem zweiten Teile eine grosse Aehnlichkeit, wie denn auch der Vater des Helden Eliduc heisst. Ille und Galeron geht, wie V. 928—933 zu sagen scheinen, aus einem Lai gleichen Namens hervor. Der Stoff dieses Lais berührte sich in wesentlichen Zügen mit dem Stoff des Eliduc, war aber nicht identisch mit ihm, da einerseits von dem im Versroman wichtigen Umstand, dass Ille das eine Auge ver- liert, im Lai nicht die Rede ist, anderseits aber von den im Lai, wie mir scheint, notwendigen Episoden des Schiffbruchs und des Scheintodes (s. oben die Geschichte von Goldtree and Silvertree) im Roman nichts vorkommt. Ich trete somit G. Paris’ Ansicht, die er Hist. litt. XXX 600, Rom. XIV 608, ib. XXI 278 ausspricht, bei, dass nämlich der Roman Walters nicht aus- schliesslich auf Eliduc beruht, sondern zum Teil dieselbe Quelle hat wie Eliduc. Der Herausgeber des Ille und Galeron, W. Foerster, hält S. XXI f. den Roman Walters für nichts anderes als ’die im Sinne einer idealen Lebensauffassung streng durchkorrigierte Ueber- oder besser Umarbeitung des Lai von Eliduc’, wobei er es dahingestellt sein lässt, ob dies Lai von Eliduc Maries Gedicht oder — und damit berührt er sieh mit