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CXXXVI Anmerkungen zu ’Douns lioö’) bekannt war.i) Doon, ein bretonischer Ritter, — so erzählt der Lai — hat die Hand der Herrin von Edin- burgh) nach Bestehung gewisser von der Dame ihren Freiern aufgegebenen Proben erhalten, aber schon am Morgen des vierten Tages nach der Hochzeit verlässt er sie. Beim Ab- schied giebt er ihr seinen goldenen Eing und sagt ihr, wenn sie einen Sohn von ihm zur Welt bringen und dieser heran- gewachsen sein werde, solle sie ihm den Eing geben und ihn zum König von Frankreich schicken. Die Dame bekommt einen Sohn, und als er reiten kann, giebt sie ihm Doons Eing und schickt ihn nach Frankreich. Dort wird er ein aus- gezeichneter Ritter. Auf einem Turnier zu Mont Saint-Miehel in der Bretagne kämpfen er und sein Vater, ohne sich zu kennen, gegeneinander. Der Sohn verwundet den Vater am Arm und haut ihn vom Ross herab. Nach dem Turnier bittet Doon seinen Sieger ihm seine Hände zu zeigen, entdeckt an dem einen Finger seinen Ring und giebt sich ihm als seinen Vater zu erkennen, worauf dann beide sich nach England begeben und der Sohn den Vater zu seiner Mutter bringt. In beiden Gedichten also kämpft ein Sohn in einem Turnier zu Mont Saint-Miehel gegen seinen Vater und wirft ihn aus dem Sattel, und in beiden erkennt der Vater den Sohn an dem Ring, den letzterer trägt. 3) ^) A. Geffroy hat in seinen Notices et Extraits des Manuscrits eoncer- naut l’histoire et la litterature de la France qui sont conserves dans les Bibliotheques de Su6de, Danemark et Norvege, Paris 1855, p. 18 — 21 ’Douns lioö’ übersetzt. ) Danebore im französischen Text, Edenburg, Edineborg, Edeneborg, jEdineborg in der altnordischen Uebersetzung. Danebore ist offenbar nur schlechte Lesart statt Edenborc oder Edenburc oder dergl. Vgl. G. Paris a. a. 0. S. 37. ) Schon G. Paris a. a. 0. S. fiO hat auf die grosse Uebereinstimmung der beiden Lais hingewiesen : ’Cette seconde partie [du lai de Doon] ressemble de fort pres ä la seconde partie du lai de Milon de Marie de France : dans l’une et dans l’autre un fils combat contre son pere dans un touruoi et le desargonne ; dans l’une et dans l’autre le pere reconnait son fils ä l’anneau qu’il porte ; enfin, ce qui est le plus frappant, dans l’une et dans l’autre l’aventure a Heu ä un tournoi donne au Mont Saint- Miehel. La ressemblance exacte du fonds et la diversitö de la forme de ces deux röcits ne permettent pas assurement de les attribuer au meme auteur.’