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Lauval. CXm erscheint an dem festgesetzten Tag und bewahrheitet so ihres Geliebten Behauptung. [Nach gewöhnlicher Ansicht bietet Graelent eine ältere Fassung der Sage dar als Lauval ; vgl. G. Paris. Hist. Litt. XXX, 9, Rom. XIV 604, W. Hertz’ Spielniannsbucha S. 3G8, Ahlström S. 53. Der letztere begründet diese Ansicht, indem er die Darstellung der Begegnung des Ritters mit der Fee, die Gelegenheit, bei der das Geheimnis ausgeplaudert wird, sowie den Sehluss der Erzählung in Graelent für altertümlicher hält als die entsprechen- den Scenen in Lauval. In seiner umsichtigen und gehaltvollen Abhandlung weist Schüfield nach, dass sovvol in Lauval als auch in Graelent ursprüngliche Züge der Sage enthalten sind, dass aber im ganzen die Sage in Lanval in einer reineren, von fremden Zuthaten freieren Gestalt vorliegt. Die Ergebnisse seiner Unter- suchung lassen sich etwa folgendermassen darstellen. Die ursprüngliche bretonische Sage bestand aus folgenden Motiven : 1. Der Ritter ist in Armut gesunken, leiht von der Tochter seines Wirts ein schlechtes Pferd und reitet hinaus. 2. Er wird zur Fee entboten, gewinnt deren Liebe und kommt durch sie zu Glück und Reichtum. 3. Er plaudert trotz des Verbotes seine Verbindung mit der Fee aus, als der König vor versammeltem Hofe seine Gemahlin auf eine Bank steigen und sie von der Hofgesellschaft als die schönste Frau preisen lässt. 4. Der Ritter gerät in grosse Not, wird aber endlich durch das Erscheinen der Fee befreit. 5. Als die Fee ohne Ver- söhnung mit ihm davonreitet, folgt er ihr und stürzt ihr nach in den Strom, wo sie ihn aufnimmt und mit sich in ihr Land führt ; sein Pferd aber, das am Ufer geblieben ist, kommt jedes Jahr zur selben Zeit und sucht seinen Herrn mit Wiehern und Scharren. In der Fassung, nach der Marie erzählt, ist die Einleitung d der Sehluss (1 und 5) unterdrückt, die erstere aber nicht, ohne eine Spur von ihrer Existenz in dem V. 46 7nes si^ chevaJs tremhle forment, der in Maries Darstellung kaum verständlich ist, zu hinterlassen. Das dritte Moment der ursprünglichen Erzählung ist bei Marie als der Zeit zu wenig entsprechend bei Seite geschoben und durch die Liebe der Königin zu Lanval, seine Abweisung und ihre Schmähung ersetzt worden. Bibliotheoa Normannio » III. Jl I^P^’