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Lanval. Cvn Geschichte aus der Vorrede des Nielas von Wyle zu seiner Transhitioii von Lucians gohlcnem Esel (S. 250 der Ausgabe der Translationen des N. von A. von Keller). Lanval. [Inhalt : (1—38) In Kardoel hält König Arthur Hof nach dem Kriege mit den Schotten und Pikten. Reichlieh belohnt er die ßaronc. Nur einer wird, obwol ein bewährter Ritters- mann, übersehen. Lanval ist’s, der Sohn eines Königs aus fernen Landen. All sein Gut hat er verbraucht, und traurig sieht er der Zukunft entgegen. (39—106) Eines Morgens reitet er aus der Stadt. Auf einer Wiese an einem Bache legt er sich im Gras zur Ruhe nieder, trüben Gedanken nachhängend. Plötzlich nahen sich ihm zwei Jungfrauen, die ältere mit einem goldenen Becken, die andere mit einem Handtuch in den Händen. Sie melden Lanval, ihre Herrin entbiete ihn zu sich, und bitten ihn ihnen zu folgen. Lanval lässt sein Pferd und begleitet die Fräulein. Sie kommen zu einem wunderbar schönen Zelt. Auf einem herrlichen Lager in demselben ruht die schönste Maid, die je ein Auge geschaut hat. (107 — 188) Aus fernen Landen ist die Jungfrau gekommen, um Lanval ihre Liebe anzutragen. Zugleich mit ihrer Huld gewährt sie dem freudig überraschten Ritter die Gabe, dass alles, was er sich wünscht, ihm zufliessen solle. Doch eine Bedingung legt sie ihm auf : nie dürfe er ihre Liebe verraten, sonst würde er sie auf immer verlieren. Im Rausche des Glücks fliessen die Stunden dahin. Als es Abend wird, mahnt die Dame zum Aufbruch ; sie verspricht Lanval noch, dass sie sich zu ihm gesellen werde, wann und wo er wolle und ohne dass jemand sie sehe oder höre. (189 — 220) Mit neuen Gewändern angethan nimmt Lanval zusammen mit der Geliebten das Abendessen ein. Dann besteigt er sein Pferd, das reiche Pflege gefunden ^hat, und reitet heim. Kaum kann er an die Wirklichkeit es Geschehenen glauben. Doch als er zu Hause anlangt und ieht, wie seine Leute reich gekleidet sind, wie Geld und Gut 3|hm von ungesehenen Händen zuströmen, kann er nicht ehr zweifeln. Ein Leben des Glückes und der Liebe beginnt für ihn ; Ritter und Spielleute aber teilen seinen Reichtum,