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XC Anmerkungen zu Margareta, die Gemahlin des Grafen Johann von Holland, öffentlich : ^Nunc apparet in effectu finis levitatis et dissolutae conversationis mulieris illius. Iteputo enim, tarn impossibüe quamcumque mulierem posse ex unico patre gemellos concipere, sicut nie siniul tot concipere foetus, quot dies sunt unius annV Infolge dieser Aeusserung der Gräfin trennte sich der Ritter von seiner Gemahlin, und sie wurde in ein Kloster gesperrt. Dort flehte sie zu Gott ihre Unschuld offenbar zu machen, und ihr Flehen wurde erhört. Denn nach einiger Zeit brachte die Gräfin 364 Kinder auf einmal zur Welt, die vollkommen menschlich gestaltet, aber klein wie Krabben’) waren, und nachdem sie von den Hebammen in ein grosses Becken gelegt und von einer durch Besprengen mit geweihtem Wasser getauft worden waren, starben. Allgemein wurde angenommen, quod Deus oh injuriosam infamationem nohilis mulieris Katherinae tantum prodignim ostendisset in ipsius infamatrice. Der Ritter nahm seine Gemahlin wieder feierlich zu sich. — In dieser Erzählung Korners-) ist also die des Ehebruchs geziehene Mutter der Zwillinge eine Edelfrau, wie im Lai del Fraisne, keine Bettlerin, wie in den meisten der oben erwähnten Sagen, 3) ) ’tarn exiguos sicut pohjpos im lateinischen Texte Korners und danach auch im lateinischen Texte des Chronicon Sclavicum, im nieder- deutschen Texte des letzteren ^so Ideine alse Krabbcn und so wol auch in dem noch nicht herausgegebenen niederdeutschen Texte Korners.

  • ) Die Erzählung im Chronicon Sclavicum, quod vulgo dicitur parochi

Suselensis, niedersächsisch und lateinisch, hgg. von F. A. Th. Laspeyres, S. 124, ist nur eine zum Teil wörtliche Abkürzung der Korner’schen Er- zählung. ä) In jüngeren Ueberlieferungen der Sage (vgl. Brüder Grimm, Deutsche Sagen, No.578 = 2 No.5S4, und J.W.Wolf, Niederländische Sagen, No.45) ist es eine arme Frau, die ihrer Zwillinge wegen von der Gräfin beschimpft wird, und sie wünsclit dafür der Gräfin so viel Kinder als Tage im Jahre. In einer spanischen Romanze (G. B. Depping, Romancero Castellano, nueva ediz., III, 74) ist Madama Margarita eine ’Princesa’ von ’Irlanda’ (statt Gianda) geworden, und die beschimpfte Bettlerin wünscht ihr so viel Kinder auf einmal zu bekommen, que no ptiedas conocerlos, ni menor poder criar. Sie bringt dann 370 Söhne, chicos como ratoncillos, zur Welt u. s. w. Die Taufschiisscl der.370 wurde in einer Kirche ’unserm Kaiser Carlos’ (Karl V.) gezeigt. Vgl. über die Sage noch J. van Lennep und J. tcr Gouw, Het